Was kann ich tun, bzw. wie kann ich einen Hornissennistkasten einrichten, damit sich eine Königin ansiedelt?

 

Wo bekomme ich einen geeigneten Nistkasten her?

 


 

 

 

Sofern Sie im Garten bereits umherfliegende Hornissen beobachtet haben, kann man davon ausgehen, dass auch Hornissenköniginnen im Frühjahr nach einem Standort in der Umgebung suchen. Man hat also alle Chancen, dass eine Königin den bereit gestellten Nistkasten annimmt.

 

 

Wichtig allerdings ist, dass in der Umgebung auch genügend Nahrung zu finden ist. So genannte "Wespenpflanzen" im Garten, bieten gerade in Nestgründungsphase reichlich Nektar, der von den verschiedenen Wespenköniginnen als Kohlehydrathaltiger Energiespender gerne angeflogen wird. Auch finden sich an solchen Pflanzen andere Insekten ein, die wiederum als Futter für die Larven abgefangen werden.

 

 

Futterpflanzen, an denen Wespen mit ihrem kurzen Rüssel die leicht zugänglichen Nektarien erreichen können, sind u. a.:

Blühende Sträucher von Berberitze, Faulbaum und Cotoneaster (Mispel).

 

Hornissenkönigin an einer Fächermispel

(Cotoneaster horizontalis)

Hornissenkoenigin an einer Faechermispel - Cotoneaster horizontalis

 


 

Nistplatz suchende Königinnen sind recht eigenwillig, wenn es gilt, den geeigneten Neststandort auszuwählen.
Meist werden Vogelnistkästen, Geräteschuppen, Rollladenkästen etc. gegenüber einem geräumigen Hornissennistkasten vorgezogen …

Man kann aber dennoch einen Hornissennistkasten so herrichten, dass man eine etwas größere Chance zu hat, eine Hornissenkönigin anzusiedeln. Hierzu ein paar Tipps:
 
Hornissenköniginnen gründen gerne an einem Absatz aus Holz. An der Dachseite des Hornissenkastens sollte sich eine raue Holzleiste befinden.

  1. Diese Leiste aus Holz schafft ein Mikroklima am Nestansatz.

  2. Feuchtigkeit wird aufgenommen und auch wieder abgegeben.

  3. Die Leiste hat isolierende Eigenschaften auf das Gründungsnest.

  4. Die Königin kann sich besser an der Decke des Nistkastens festhalten. 

 

Neben der Holzleiste kann man zusätzlich noch ein kleines Stück alte Hornissenwabe mit Heißkleber ankleben, das fördert zusätzlich die Gründungsbereitschaft.
 

Das alte Wabenteil vermittelt einer Hornissenkönigin:

  • ... Nestgeruch.

  • ... hier war schon einmal eine andere Königin erfolgreich

  • ... ideales Mikroklima am Nestansatz

Anbringen des Hornissennistkastens:

  1. Ein Hornissennistkasten sollte nicht direkt in der Sonne hängen.

  2. Der Anflug muss frei erreichbar sein

  3. Das Flugloch kann nach Südost ausgerichtet werden. Ist aber nicht zwingend erforderlich

  4. Die Höhe und der Anbringungsort spielen keine Rolle. Wichtig dabei sind aber die beiden ersten Punkte.


Wer seinen Hornissennistkasten selbst baut kann folgendes beachten:

Nach Beobachtungen werden Kästen mit einem Einflug-SCHLITZ eher angenommen als Kästen mit einem (oder mehreren) Einflug-LOCH
Diese Aussage bezieht sich auf Beobachtungen und ist aber nicht 100% nachgewiesen.


Zur besseren Temperaturregulierung werden von den Hornissenköniginnen viel lieber kleinere, gemütliche Neststandorte angenommen.
 Man kann aus diesem Grund in seinem Garten so genannte Hornissen-Lockkästen aufhängen.
  • Der Lockkasten ist nicht größer als ein Vogelnistkasten.
  • An der Dachseite des Kastens befinden sich zwei Holzleisten, auf die, ähnlich einer Schublade, ein Brett geschoben wird.
  • An diesem Brett befindet sich eine raue Holzleiste und ein Stück Hornissenwabe (wie bereits oben beschrieben).
  • Wird der Ansiedlungskasten von einer Hornissenkönigin besiedelt, wartet man, bis die ersten Larvenzellen verdeckelt sind.
    Anschließend geht man folgendermaßen vor:

      a.    Warten bis die Hornissenkönigin zu einem Versorgungsflug abfliegt
b.    Den Lockkasten gegen einen geräumigen Hornissennistkasten tauschen.
c.    Anflugschlitz/Loch des Hornissennistkastens befindet sich in etwa gleicher Höhe und Größe
d.    Jetzt wird das eingeschobene Brett samt Anfangsnest aus dem Lockkasten gezogen und in den Hornissennistkasten,    ebenfalls auf zwei Holzleisten, wieder eingeschoben.

- Fertig bist die Umquartierung in den geräumigen Hornissenkasten -

 

An manchen Hornissennistkästen ist am Boden ein Ablaufschlitz für flüssige Exkremente eingearbeitet.

 

- Während der Nestgründungsphase sollte dieser Schlitz mit Moos oder Küchenrollenpapier abgedichtet werden.

 
- Das Abdichten verhindert Zugluft zwischen Boden und Flugloch.
  Gerade in der Nestgründung sind Hornissenköniginnen besonders gegen auskühlende Zugluft empfindlich.
 
-
Das Moos oder Küchenrollenpaper zersetzt sich später im Abfallhaufen unter dem Hornissennest

 


 

Weiterhin kann man seinen Hornissennistkasten oder Lockkasten so vorbereiten, wie es Hans Bugert, in der Praxis erfolgreich mit seinen Lockkästen durchführt:

 

  • Mit einem Gemisch aus Sägespänen und einem altem, grob zermahlenem Hornissennest werden die Wände des Nistkastens verkleidet.

  • Die Wände werden mit Lösemittelfreiem Holzleim bestrichen.

  • Auf den frischen Holzleim wird das Granulat aus Sägespänen und Nestteilen aufgestreut.

  • Nach dem Trocknen werden überflüssige Späne entfernt.

 


 

 Auch in diese Variante wird von Nest suchenden Königinnen gerne bevorzugt:
 

◄  Das Einflugloch wird mit zwei rauen Holzleisten so verkleinert, dass es ein Einflugschlitz wird

 

 

 

 Wabenstücke werden rechts und links neben dem  Einflugschlitz befestigt

und zeigen den Weg nach oben.  ►

 An der Kastendecke befindet sich die raue Leiste und Wabenteile von einem alten Hornissennest.


 

 Natürlich sind solche Lockkästen nicht nur für Hornissen interessant.
Sächsische Wespe oder Waldwespe beziehen ebenso gerne solch eine vorbereitete "Villa" .
  ►

Aufnahmen © Hans Bugert
 


 

Wer einen Hornissenkasten erwerben möchte, den möchte ich auf den Link Bezugsquellen innerhalb dieser Homepage verweisen.

 


 

 


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