14. August 2017
Hornissenumsiedlung aus einem
Rollladenkasten
Heute steht eine Hornissenumsiedlung an.
Thomas Papritz ist extra angereist, um als
"Hornissenpate", den Hornissenstaat nach Kassel umzusiedeln.
Vor Ort zeigt sich folgendes Bild:
Die Situation vor Ort
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Ein Hornissennest hat sich im
Rollladenkasten, im 1. OG, des Einfamilienhauses angesiedelt. |
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Das Hornissennest befindet sich
direkt über der Gurtrolle.
Der Rollladengurt wurde bereits durchgefressen.
Aufgrund der Nestgröße steht der Rollladen fest, wurde in den
Nestbau integriert und kann nicht mehr bewegt werden.
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Styropor-Isolationsmaterial aus dem
Rollladenkasten wurde im rahmen der Nesterweiterung abgetragen.
Feuchtigkeitsflecken
sind bereits oben, am Fensterrahmen, zu erkennen.
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Die Umsiedlungsaktion
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Das Umsiedlungsequipment wird
aufgebaut, die Sauganlage überprüft und auf eine schonende
Saugkraft eingestellt. |
Alles steht bereit:
Hornissenkasten, Heißklebepistole, Befestigungsleisten und
Abstandhalter |
Jetzt kann der Rollladen geöffnet
werden, um an das Hornissennest und deren Bewohner zu gelangen. |
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Das
Hornissennest ist freigelegt und man hat einen Einblick in den
Rollladenkasten.
Die untere Wabe
befindet sich bereits am Boden des Rollladenkastens.
Die Hornissen verhalten sich total ruhig. So kann auch die
Hausbesitzerin einmal einen Blick auf das Nest werfen. |
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Nach dem kurzen
Überblick beginnt das Abfangen der Hornissen.
Jetzt bleiben die Tiere nicht mehr so ruhig auf der Wabe sitzen
...
Die ersten
Hornissen landen wohlbehalten in der Fangbox.
Immer wieder kommen neue Tiere dazu.
So landen etwa 200 Hornissen in
der Fangbox. Die Königin wir gerade noch erwischt, als sie in
Richtung Ausgang flüchten will. Aus sie landet unversehrt in der
Box. Die Abfangaktion dauert etwa 30 Minuten. |
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Lange hat es gedauert ...
Jetzt sind erst einmal alle Hornissen in der Fangbox versammelt.
Die unteren
Wabenteile, die den Rollladen festhalten, werden vorsichtig
entnommen. Es ist eine mühevolle Arbeit, alle Wabenteile im
Ganzen aus dem Rolllandekasten zu bergen.
Die unteren drei
Wabenteller sind aus dem Rollladenkasten beborgen.
Um an die oberen Wabenetagen zu
gelangen, wird der Rollladen vorsichtig nach unten gelassen. Das
verschafft Platz im Rollladenkasten. Lediglich die
Rollladenwelle ist noch im Weg. |
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Um an der Rollladenwelle vorbeizukommen, werden jetzt die oberen
Wabenteller einzeln entnommen.
Diese müssen im Anschluss, in der richtigen Reihenfolge, von
oben nach unten, in den Hornissenkasten eingeklebt werden.
Alle Wabenteller
sind nun aus dem Rollladenkasten entnommen ...
... und liegen für
den Einbau, in den Hornissenkasten, bereit.
Von links angefangen, werden die "oberen" Wabenteller zuerst in
den Hornissenkasten eingebaut.
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Thomas beobachtet
den Rollladenkasten.
Heimkehrende Hornissenarbeiterinnen werden immer wieder von ihm
abgefangen. Hierzu wird kein Schutzanzug mehr benötigt.
Bis die
überraschten Arbeiterinnen kapieren, dass das Nest nicht mehr
"vorhanden" ist, landen sie auch schon in der Fangbox, beim
restlichen Hornissenvolk,
Gut 200 Hornissen plus Königin
befinden sich nun in der Fangbox.
(Filmsequenz 3,72 MB, ca. 19 Sekunden) |
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Die Hornissen sind nach gut 90
Minuten Umsiedlungszeit eingefangen und das Hornissennest in den
Hornissenkasten eingebaut.
Nachdem das Umsiedlungsequipment
eingepackt ist, wird das Hornissenvolk und der Hornissenkasten
für die etwa 3stündige Reise nach Kassel vorbereitet ...
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Für die Heimreise nach Kassel hat
Thomas seine Kühlbox mitgebracht.
Kühlakkus werden mit Handtüchern isoliert und die Fangbox mit
den Hornissen draufgestellt. Seitlich werden ebenfalls zwei
Kühlakkus, durch weitere Handtücher gut isoliert, an die Fangbox
gesetzt und diese so gleichzeitig fixiert.
Der Fühler von einem Außenthermometer wird an der Fangbox
angebracht. So kann Thomas, während er Fahrt, die Temperatur
außerhalb der Kühltasche überwachen. Mit etwa 10-12 Grad in der
Kühlbox werden die Hornissen die mehrsstündige Heimreise gut
überstehen.
Der Hornissenkasten wird im Fahrzeug ebenfalls gut fixiert und
die Klimaanlage wird heute, für die hinteren "Fahrgäste", auf
extra Kühlung eingestellt.
So gerüstet geht nun
das Hornissenvolk auf die Reise nach
Nordhessen ... |
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Die Aussiedlung und weitere Beobachtungen
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Nach knapp drei Stunden erreicht
Thomas den Aussiedlungsort. Der große Garten von Thomas wird die
neue Heimat der Hornissen werden.
Die Hornissen und das umgesiedelte
Nest haben die Reise gut überstanden.
Im Garten bzw. an der Gartenhütte
ist schon soweit alles für die "Sommergäste" vorbereitet. Thomas
hängt den Hornissenkasten an den neuen Standort, und stellt die
Fangbox, mit den eingefangenen Hornissen in den Hornissenkasten.
Dann wird das Frontbrett mit dem
"noch" verschlossenen Einflugschlitz eingesetzt und über den
Zugmechanismus die Fangbox geöffnet.
Jetzt können die Hornissen die
Fangbox verlassen und gelangen nach drei Stunden wieder auf das
Nest. Die Hornissen beruhigen sich und es dauert nicht lange,
dass erste Tiere versuchen, das perforierte Papier zu
durchbeißen, um sich einen Weg in die Neue Umgebung zu
durchbeißen
.
Das Papier am Einflug sorgt dafür,
dass die freigelassenen Hornissen sich zuerst an den Kasten
gewöhnen, sich beruhigen und das Nest mit der Brut finden.
Wäre der Einflug nicht verschlossen,
würden die Tiere ohne Orientierung einfach flüchten.
Bald ist das Papier soweit geöffnet,
dass die ersten Orientierungs- und Erkundungsflüge stattfinden
können.
Bereits am späten Nachmittag kann
Thomas erste Arbeiterinnen mit Beute und Baumaterial anfliegen
sehen. |
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16.08.17
Fütterung
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Thomas reicht den Hornissen
Zuckerwasser, was gerne angenommen wird. |
Wie man in dem Video sehen kann,
herrscht reger Flugverkehr am Einflug zum Hornissennest. Der
Hornissenstaat wird gut versorgt.
Beobachtungen am Einflug
(Filmsequenz: 14,3 MB, 01:13 Min.) |
26.08.17 -
Kontrolle, 12 Tage nach der Umsiedlung
Heute wird ein Blick riskiert. Der
Kasten wird hierzu vorsichtig geöffnet und das umgesiedelte
Hornissennest wird sichtbar.
Die Nesthülle wurde instand gesetzt
und die Waben ausgebaut. Die unterste Wabe liegt auf dem Boden.
Ob sie von selbst abgefallen ist oder von den Hornissen
abgetrennt wurde, kann man nicht erkennen.
Eine neue Wabe wurde bereits wieder
angebaut.
Helle Aufregung herrscht natürlich
noch nach dem Verschließen des Hornissenkastens. Es dauert aber
keine 10 Minuten und alles hat sich wieder beruhigt.
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12.09.17 - Die
ersten Männchen verlassen das Nest
Heute verlassen die ersten
Hornissenmännchen (Drohnen) das Hornissennest. Mit dem Abflug
der Geschlechtstiere beginnt die Absterbephase im
Hornissenstaat.
Von einigen Arbeiterinnen werden die Drohnen regelrecht aus dem
Nest getrieben und zum Abflug gedrängt. Ein Männchen landet auf
einer nahegelegenen Staudenpflanze und lässt sich seelenruhig
fotografieren.
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29.09.17 - Die
ersten Königinnen verlassen das Nest
Heute fliegen die ersten
Jungköniginnen vom Hornissennest ab. Sie werden bereits von den
Männchen erwartet. Nach dem Hochzeitsflug beginnt die
Winterruhe.
Bis etwa Mitte Oktober werden jeden Tag, am späten Vormittag
zwischen 11:00 und 13:00 Uhr, immer wieder neue Königinnen vom
Nest abfliegen.
Durch dies Beobachtung bestätigt
sich, dass die Umsiedlung im August ein voller Erfolg war.
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11.10.17
- Die Stammmutter verlässt ihren Staat
Thomas kann heute ein ganz seltenes
Ereignis beobachten können: Die alte Königin und Stammmutter
verlässt den sich auflösenden Staat.
Genau vor einem Jahr hatte die
Königin ihren Geburtsort verlassen, um sich auf dem
Hochzeitsflug mit einem Männchen zu paaren. Dann ging sie in die
Winterruhe, erwachte nach einem halben Jahr aus der Winterstarre
und gründete ihren Staat im Rollladenkasten. Nach der Umsiedlung
und der Reise nach Nordhessen konnten neue Königinnen und
Männchen, als Nachkommen, hervorgebracht werden.
Nun ist die Königin alt. Sie hat
viele tausend Eier gelegt und ihren Staat zusammengehalten.
Immer wieder wurde sie zum Schluss von ihren Arbeiterinnen
traktiert, um weitere Eier abzulegen. Aber der Vorrat geht zu
Ende.
Um nicht weiter traktiert zu werden,
verlässt sie heute den schützenden Hornissenstaat. Alt,
verbraucht, zerfleddert und ohne Haare, die Flügel zerschlissen
und einige Fühlerglieder abgebissen. Diese Merkmale zeugen von
ihrem harten Regiment, und einem anstrengenden Leben im
Hornissenstaat.
Viele andere Hornissenköniginnen
werden von revolutionären Arbeiterinnen tot gestochen oder
sterben bereits im Hornissennest, um dort im Abfallhaufen unter
dem Nest zu landen.
Recht selten sind somit solche
Beobachtungen und Aufnahmen, die Thomas hier zeigt.
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... ein süßer Zuckertropfen wird noch einmal aufgeleckt und
selbst dabei stört eine Arbeiterin, obwohl es wie eine Umarmung
zum Abschied aussieht ...
Jetzt ist die Zeit gekommen um
Abschied zu nehmen. Die alte Königin wird sterben. Hat aber
vorher dafür gesorgt, dass einige junge Königinnen den Staat
verlassen um in der nächsten Saison einen neuen Staat zu
gründen.
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29.10.17 - Das Nest
ist verlassen
2 1/2 Monate ist es nun her, als das
Hornissennest aus dem Rollladenkasten, in den Hornissenkasten
gesetzt wurde und nach Kassel umzog.
Nach etlichen sonnigen und und
milden Oktobertagen konnten in den letzten zwei Wochen noch
einige Jungköniginnen das Nest verlassen um auf den
Hochzeitsflug zu gehen. Nun befinden sich die befruchteten
Weibchen in der Winterstarre.Thomas hatte in den vergangenen
Tagen keinen Flugverkehr mehr beobachten können. Somit wird
heute der Hornissenkasten geöffnet:
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Das verlassene Hornissennest |
Der "Abfallhaufen" unter dem
Nest |
Das Hornissennest im Vergleich:
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Hornissennest direkt nach
der Umsiedlung aus dem Rollladenkasten
5 Wabenetagen |
2 1/2 Monate später, das abgestorbene
Hornissennest
10 Wabenetwagen |
Aufnahmen: Thomas Papritz © 2017
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