Umsiedlung,
Aussiedlung, Weiterentwicklung - umgesiedeltes
Nest der Gemeinen Wespe
22. Juni 2012
Neststandort:
Das kleine, etwa Apfelsinengroße Nest der
Gemeinen Wespe befindet sich in einem Geräteschuppen, rechts neben dem
Eingang.
Der Einflug befindet beginnt in einem Spalt
rechts, oberhalb der Eingangstür.
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Umsiedlungshergang:
Nachdem die Ausrüstung bereit gestellt, und
der Schutzanzug angelegt wurde, beginnt die Umsiedlung.
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Am Anfang werden erste, sichtbare Tiere
direkt vom Nest und am Einflug abgefangen.
Danach macht man sich das
Verteidigungsverhalten der Wespen zunutze. Der Schlauchanschluss wird
direkt vor den Nesteinflug gehalten und dabei über dem Nest an die
Schuppenwand
geklopft.
Sogleich erschienen die Wespen
und wollen zur Verteidigung ausfliegen. Dabei werden sie direkt über den
Saugschlauch abgesaugt und in die Fangbox befördert.
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Das "Anklopfen" wiederholt man
einige Male, bis sich keine Wespe mehr zeigt. Somit sind jetzt alle
Verteidigungstiere abgefangen und befinden sich in der Fangbox.
Vor dem Abnehmen habe ich die Nesthülle mit
einem spitzen Messer geöffnet. Die Königin und Jungtiere schauen aus dem
geöffneten Loch. Es scheint alles in Ordnung zu sein.
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Heimkehrende Arbeiterinnen werden ständig
mit der Saugvorrichtung eingefangen und landen in der Fangbox. Bei solch
einen extrem kleinen Nest kommt es auf jede Arbeiterin an.
Nun wird das komplette Wespennest mit einem
scharfen Messer oder besser mit einem Eisensägeblatt vorsichtig
abgetrennt.
Das Baumaterial der Gemeinen Wespe ist sehr
brüchig. Noch bevor ich das kleine Nest in den bereit gestellten
Nistkasten einkleben kann, zerbröselt die Nesthülle.
Natürlich möchte ich nicht, dass mir die
Königin und die restlichen Arbeiterinnen flüchten. So öffne ich die
komplette Nesthülle und sauge die Wespen in die Fangbox.
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Übrig bleibt die kleine Wabe mit Eiern,
Larven und verschiedenen Puppenstadien, die gleich mit Heißkleber in den
Nistkasten eingeklebt werden.
Die abgelöste Nesthülle klebe ich seitlich
fest. Hier können die Arbeiterinnen das Baumaterial abtragen und einen
neue Nesthülle aufbauen.
Mit der Königin und 10 Arbeiterinnen in
der Fangbox sowie der eingeklebten Wabe im Umsiedlungskasten geht es
jetzt zum Aussiedlungsort.
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Aussiedlung:
Zu Hause angekommen stellt sich nun die Frage, wie bekomme ich die 10
Arbeiterinnen plus Königin aus der Fangbox, auf die Wabe?
Das Freigeben durch das Öffnen der Fangbox wird nicht ausreichen. Oft
ist es so, dass gerade solch kleine Völker einfach in der Fangbox sitzen
bleiben. Auch ist der Umsiedlungskasten ein geräumiger Hornissenkasten.
Wie sollen hier die paar Wespen die kleine Wabe am Dach des
Umsiedlungskastens finden ...?
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... da kommt die rettende Idee -
Kohlenstoffdioxid (CO2)
Mit diesem Gas lassen sich die Wespen
schnell betäuben und sind nach wenigen Minuten wieder agil.
Ausführung: Eine kurze CO2-Dusche in die Fangbox. Die Wespen sind
nach wenigen Sekunden Bewegungsunfähig. Die Box wird geöffnet und jede
der 10 Wespen vorsichtig mit einer Pinzette auf die Wabe gelegt.
Schon beginnt das kleine Wespenvolk sich zu bewegen. Eine
Wespenarbeiterin läuft zielstrebig den eingebrachten Bienenfutterteig an
und beginnt dort zu naschen.
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Immer agiler werden die Bewegungen, das Volk
untersucht bereits die Wabe und die Königin bewegt sich langsam an der
Nesthülle.
Da nun alle Nestinsassen soweit fit sind,
ist es an der Zeit, den Umsiedlungskasten in die richtige Position und
an den vorgesehenen Platz im Wald zu bringen.
Der Aussiedlungsort befindet sich in einem Waldstück, welches direkt an
meinen Garten angrenzt. Hier habe ich die Möglichkeit, die Entwicklung
des Nestes zu beobachten und zu dokumentieren.
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Der Umsiedlungskasten hängt an der vorgesehenen Stelle. Jetzt riskiere
ich noch ein letztes Mal einen Blick in das Innere.
Vorsichtig öffne ich den Kasten. Alle Insassen sitzen auf der Wabe. Die
Arbeiterinnen untersuchen die einzelnen Zellen und die Königin
inspiziert das umgesiedelte Nest. Jetzt wird der Kasten verschlossen.
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Bereits am Nachmittag kann ich
Nestversorgungsflüge beobachten.
Bis hierher scheint die Umsiedlung gelungen zu sein.
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Weiterentwicklung
24. Juni 2012
2 Tage nach der Umsiedlung
Zwei tote Arbeiterinnen liegen unter dem
Nest.
Die Königin sitzt auf der Wabe. das Nest
wird von den Arbeiterinnen versorgt.
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27. Juni 2012
5 Tage nach der Umsiedlung
Die Nesthülle wurde repariert und umschließt
zum Teil die komplette Wabe.
Das Nest wird von den Arbeiterinnen versorgt
und bewacht,
Die Königin befindet sich weiterhin auf der
Wabe (ein gutes Zeichen) und es schlüpft eine Arbeiterin aus ihrer Zelle
(rechts).
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30. Juni 2012
8 Tage nach der Umsiedlung
Die Nesthülle ist weitestgehend geschlossen.
Arbeiterinnen versorgen das Nest und sammeln
den bereit gestellten Bienenfutterteig. Durch den kleinen Schlitz in der
Nesthülle kann man die Larven und Puppen in den Wabenzellen erkennen.
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18. Juli 2012
4 Wochen nach der Umsiedlung
Viele Veränderungen gibt es nicht. Kaum
Flugverkehr. Die Nesthülle ist komplett verschlossen, aber das Nest der
Gemeinen Wespe ist wie ursprünglich klein geblieben und nicht weiter
gewachsen.
Beim Öffnen des Nistkastens kam eine einzige
Wespe hervor um nach dem Rechten zu schauen. kein
Verteidigungsverhalten. Auf dem Kastenboden finde ich zwei tote Wespen.
Hier scheint wohl das Ende des Wespenstaates
erreicht zu sein ...
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