19. Juli 2007
Komplette Hornissenumsiedlung mit Filiale aus einem
Rollladenkasten
Aufnahmen
©
Michael Schwarz
"In unserem Rollladenkasten vom
Schlafzimmer haben sich Hornissen angesiedelt".
So meldete man mir ein Hornissennest. Da die Mieterin der
Wohnung richtig panische Angst vor den Insekten hatte,
sollte das Hornissennest umgesiedelt werden.
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Am Umsiedlungstag öffnete ich mit
Michael Schwarz, der übrigens Hornissenpate für das Nest werden sollte,
den Rollladen.
An der des Rollladenkastens entdeckten wir eine einzige Wabe mit einigen
Hornissen. In den Zellen nur Eier aber keine Larven und Puppen der
verschiedenen Entwicklungsstadien. Gleich war klar, hier ist die
Gründung einer Hornissenfiliale im Gange |
Eine Wartezeit von 3-4 Wochen, bis das komplette Nest
in den Rollladen gezogen war, wurde sofort von den Mietern abgewehrt.
Also musste das Stammnest gesucht werden.
Auf der Straße wurde nun der Flugverkehr verfolgt.
Über die Garage des Nachbarn konnte man den Flug noch verfolgen, aber
dann...???
Nachbarn abklappern war angesagt. Gleich zwei Häuser
weiter bejahte eine Nachbarin "Ja, bei uns auf dem Balkon haben wir
Wespen, aber die stören uns nicht". Eine Nachschau ergab ein groß
gewachsenes Nest der gemeinen Wespe im Stauraum auf dem Balkon. Das Nest
darf bleiben, also Weitersuche nach dem Hornissennest. Vogelnistkästen
wurden in den Nachbargärten untersucht, aber keine Hornissen gefunden. |
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Neben der Garage auf einem
Nachbargrundstück, über die die Hornissen abgeflogen waren, stand ein
alter Pferdewagen mit etlichen Säcken Rindenmulch. Als ich neben diesem
Wagen stand, entdeckte ich durch Zufall eine anfliegende Hornisse, die
zwischen die Plastiksäcke verschwand. |
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Bei näherem hinschauen lugte eine
Hornissenarbeiterin zwischen den Säcken hervor. Das hier nicht in den
Zwischenräumen nicht genügend Platz für ein ausgewachsenes Hornissennest
bestand, war sofort klar.
Somit war das Hornissen-Stammnest gefunden. |
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Einige Säcke Rindenmulch wurden an die Seite geräumt
und die Nesthülle des Hornissennestes war schon sichtbar. |
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Nun wurden vorsichtig die ersten Hornissen abgefangen
um die Waben freizulegen. |
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Immer weiter wurden nun die Mulchsäcke entfernt um an
die Waben zu gelangen. |
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Schwierig gestaltete sich das Abfangen einiger
Flugtiere, die immer wieder flüchteten und nicht so recht in die Fangbox
gesaugt werden wollten.
Verständlich aus Sicht der Hornissen.
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Aber mit Geduld und Ruhe landeten auch die letzten
Hornissen in der Fangbox. Während der Abfangaktion konnte man auch schön
den Pendelverkehr zum Rollladen verfolgen. |
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Endlich, der Wabenbau war frei gelegt und konnte
entnommen werden. Recht klein war das Hornissennest für die schon
fortgeschrittene Saison. |
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Nachdem die Waben in den Umsiedlungskasten geklebt
waren, konnten wir uns wieder dem Rollladen widmen.
Hier wurden einige Hornissenarbeiterinnen und die Königin zum restlichen
Volk in die Fangbox befördert. Die kleine Filialwabe wurde ebenfalls in
den Umsiedlungskasten geklebt. |
Nach drei Stunden war die
abenteuerliche Umsiedelung endlich geschafft.
Hauptnest und Filiale, mitsamt den Hornissen machten sich nun auf die
Reise in den Garten von Michael und seiner Familie, die uns schon
erwarteten.
Im Garten von Michael wurde der Hornissenkasten am Standort aufgehängt
und die Tiere aus der Fangbox entlassen. Da es mittlerweile schon dunkel
geworden war, tat sich heute nichts mehr am Flugloch. |
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Am nächsten Morgen wurde das Papier vor dem Flugloch
durchgefressen und die ersten Orientierungsflüge in der neuen Umgebung
gestartet.
Als ich am Nachmittag meine Fangbox abholte, waren bereits gezielte
Versorgungsflüge zu beobachten. Die Tiere hatten die Umsiedlung
unbeschadet überstanden und befanden sich auf den Waben an der Decke
ihrer neuen, geräumigen Wohnung.
Von
hieraus nochmal ein Dankeschön an Familie Schwarz für die Übernahme der
Hornissenpatenschaft.
Übrigens hatte sich bei Familie Schwarz im Frühjahr eine
Hornissenkönigin eine
Fahrradwerkzeugtasche zur Nestgründung ausgesucht. Leider
entwickelte sich das Nest nicht weiter, da eines Tages die Königin nicht
mehr zurück kam. |
Aufnahmen
©
Michael Schwarz |